baupotenzial

Was ist baupotenzial.lu?

baupotenzial.lu ist eine Plattform, die eine einheitliche, aktuelle und detaillierte Übersicht über die Lokalisierung und Analyse potenziell bebaubarer Flächen im gesamten Land bietet – und damit die Grundlage für eine effiziente und nachhaltige Bodennutzung schafft. Baupotenzial.lu ist dabei ein vorbildliches Instrument für eine datenbasierte Entscheidungsfindung im Bereich der Stadtentwicklung, das in enger Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden und der staatlichen Ebene entwickelt wurde.

      • Identifizierung des Baupotenzials

        Erfasst werden ungenutzte oder untergenutzte Flächen innerhalb der Gemeinde, die sich für eine Neuentwicklung oder Nachverdichtung eignen.

      • Eigentumsinformationen und zeitliche Verfügbarkeit

        Die Plattform stellt wesentliche Angaben zu den Eigentumsverhältnissen der identifizierten Flächen bereit – sowohl zu öffentlichen Eigentümern als auch zu verschiedenen Kategorien privater Eigentümer. Dies erleichtert die Planung sowie die Kommunikation mit Grundstückseigentümern. Dank der Mitwirkung der Gemeinde kann zudem eine Einschätzung zur zeitlichen Verfügbarkeit der Baugrundstücke einfließen. 

      • Erforderliche Maßnahmen zur Erlangung der Baureife

        Auf einen Blick werden die noch notwendigen Schritte aufgezeigt, um eine Potenzialfläche baureif zu machen. Dazu gehören etwa die Anpassung eines PAG, die Aufstellung oder Änderung eines PAP, Landumlegungen, die verkehrstechnische Erschließung sowie weitere erforderliche Infrastrukturmaßnahmen.

      • Abschätzung des Wohn- und Einwohnerpotenzials

        Es werden fundierte Einblicke in das Entwicklungspotenzial neuer Wohngebiete gegeben, einschließlich einer Schätzung der möglichen Anzahl an Wohneinheiten und der daraus resultierenden Einwohnerzahlen.

      • Unterstützung bei der strategischen Planung

        Die aufbereiteten Informationen ermöglichen es, langfristige Entwicklungsstrategien präzise zu formulieren und gezielt zu priorisieren.

      • Optimierung der staatlichen Infrastrukturplanung

        Durch die gezielte Identifizierung und Analyse ungenutzter oder untergenutzter Flächen kann der Staat Infrastrukturprojekte – etwa Schulen, Krankenhäuser oder soziokulturelle Einrichtungen – bedarfsgerechter und standortoptimiert planen. Dies ermöglicht eine effizientere Zuweisung öffentlicher Ressourcen und Investitionen.

      • Durch die präzise Erfassung und gezielte Aktivierung bestehender Flächenreserven kann neuer Wohnraum schneller, bedarfsgerecht und ressourcenschonend geschaffen werden.

Siedlungsflächenreserven in Luxemburg

  • 5270 Hektar

    bebaubare Flächen innerhalb der bestehenden Bauperimeter

  • 4.295 Hektar

    wohnflächen mit Platz für rund 161.500 Wohneinheiten und etwa 371.000 Menschen

  • Über 10.000 Baulücken

    die kurzfristig aktiviert werden könnten

Vorteile der Plattform

Lokalisierung und Analyse potenzieller Bauflächen

Mit fortschrittlichen Methoden der Datenanalyse sowie der Kombination und Integration verschiedener GIS-Datensätze zeigt baupotenzial.lu, wo freie Baugrundstücke oder Flächen mit Bebauungspotenzial liegen. Erfasst werden sowohl unbebaute als auch nur gering genutzte Flächen innerhalb bestehender Bebauungspläne.

Detaillierte Visualisierung

Alle identifizierten Flächen werden anschaulich dargestellt – mit Angaben zu Größe, Lage, aktuellem Nutzungsstatus, Planungsstand, Erschließung, Eigentumsverhältnissen und möglichen Mobilisierungshindernissen. So können Gemeinden Bebauungspotenziale und Herausforderungen einzelner Baugrundstücke schnell und präzise einschätzen.

Datenbasierte Entscheidungsgrundlage für Gemeinden

Die Plattform liefert verlässliche Daten für strategische Entscheidungen und macht sichtbar, wo Entwicklungen möglich sind. So lassen sich Planungsprozesse gezielter steuern und eine nachhaltige Siedlungsentwicklung eJizient umsetzen.

Optimierte staatliche Infrastrukturplanung

Durch die frühzeitige Erkennung unbebauter und gering genutzter Flächen können Infrastrukturprojekte – etwa Schulen, Krankenhäuser oder kulturelle Einrichtungen – bedarfsgerecht geplant werden. Das führt zu einer besseren Verteilung öJentlicher Investitionen und einer eJizienteren Nutzung staatlicher Ressourcen.

Warum exklusiv für Gemeinden?

Die Plattform ist exklusiv für kommunale Instanzen zugänglich. Gemeinden haben
die Zuständigkeit für die örtliche Planung und verfügen über das nötige Fachwissen, um die Daten verantwortungsvoll auszuwerten und gezielt in ihre Entwicklungskonzepte zu integrieren.

Kommunale Zuständigkeit und Expertise

Gemeinden tragen die Verantwortung für örtliche Planung, Bodennutzung und strategische Entwicklung. Sie verfügen über die nötigen Fachkenntnisse und gesetzlichen Kompetenzen, um fundierte Entscheidungen auf Basis der analysierten Flächenpotenzialen zu treffen.

Verlässlichkeit und Datenqualität

Die Plattform stützt sich auf validierte kommunale Daten. Insbesondere werden Flächenpotenziale durch Erhebungsgespräche mit den Gemeinden validiert – was die Datenqualität, Verlässlichkeit und
lokale Relevanz deutlich steigert

Vertraulichkeit und gezielte Nutzung

Da sensible Flächeninformationen enthalten sind, wird durch die Plattformnutzung innerhalb des kommunalen Rahmens sichergestellt, dass diese vertraulich behandelt und nur berechtigten Nutzer:innen zugänglich gemacht werden.

Zur Ermittlung des Baupotenzials werden fünf digitale Datengrundlagen miteinander kombiniert. Durch die Überlagerung dieser Informationen können potenziell bebaubare Grundstücke systematisch identifiziert werden

  • Luftbild des Katasteramtes (Administration du Cadastre et de la Topographie – ACT)

  • Flächennutzungspläne (Plan d’aménagement général – PAG) sowie Teilbebauungspläne (Plan d’aménagement particulier – PAP) der Gemeinden

  • Digitalisierter Katasterplan des Katasteramtes mit den Parzellengrenzen

  • Gebäudedatensatz des Katasteramtes

  • Gebäudedaten aus dem LiDAR-Datensatz (Light Detection And Ranging) des Katasteramtes

Methodik

Die Plattform basiert auf der der Raum+ Methode. Diese hat das Ziel, einen flächendeckenden Überblick der Gesamtsiedlungsreserven zu schaffen.

Anhand eines einheitlichen Datenmodells wird eine vergleichbare Flächenübersicht sämtlicher Gemeinden erstellt. Die Siedlungsflächenreserven werden strukturiert erfasst und umfassen sämtliche bebaubare Flächen innerhalb des Bauperimeters (wobei zwischen einer Entwicklung innerhalb und außerhalb des Siedlungskörpers unterschieden wird). 

Das Ziel dieser Vorgehensweise ist es, in direkter Zusammenarbeit mit den Gemeinden die Anzahl, die räumliche Verteilung und die qualitativen Merkmale sowie die Verfügbarkeit und die Mobilisierungshindernisse der Siedlungsflächenreserven zu erfassen. Somit wird eine Grundlage für ein Monitoring der Siedlungsflächenreserven geschaffen. Die resultierenden Daten ermöglichen ein gezieltes und differenziertes Siedlungsflächenmanagement, unter Berücksichtigung der lokalen Gegebenheiten. 

Diese Kombination aus hochauflösenden Bilddaten, historischen Zeitreihen und umfangreichen Planungsinformationen ermöglicht ein genaues, differenziertes Monitoring der räumlichen Entwicklung Luxemburgs und bildet eine fundierte Grundlage für zukünftige Entscheidungen in der Raumplanung.

Der RAUM⁺ Ansatz basiert auf drei Prinzipien:

Jede Gemeinde hat ausschließlich Zugriff auf die Daten ihres eigenen Gebiets, nicht jedoch auf die Daten anderer Gemeinden.

  • Kooperativ und Dialogorientiert

    Erhebungsgespräch, Unmittelbare Erfassung. Direkter Austausch mit den Gemeinden, Lokales Wissen.

  • Regelmäßige Updates, Fortschreibungsfähig

    Georeferenzierter Datensatz, Web-GIS fähig, Vergleichbare Grundlage.

  • Handlungsorientierte Ausrichtung

    Die gewonnenen Daten und Ergebnisse bieten strategische Ansatzpunkte für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung.

Wie läuft die Erhebung der Siedlungsflächenreserven konkret ab?

Ausführliche Erläuterungen zur angewandten Methodik sowie zur Vorgehensweise finden sich im Endbericht ‚Siedlungsflächenreserven in Luxemburg 2020/2022

Schematische Darstellung des Prozesses der Erhebung und Analyse kommunaler Daten. Zunächst werden unbebaute Grundstücke mithilfe geografischer Informationssysteme auf der Grundlage von Katasterdaten und Gebäudedaten automatisch identifiziert. Anschließend werden die ermittelten Flächen anhand aktueller Luftbilder überprüft, um die ersten Ergebnisse zu verfeinern. Für jede Gemeinde werden anschließend Erhebungspläne erstellt, die als Grundlage für ein Vor-Ort-Gespräch dienen, bei dem die Gemeindevertreter die vorläufigen Daten prüfen, ergänzen und validieren. Schließlich werden die erhobenen Daten überprüft, validiert und den kommunalen Nutzern auf einer speziellen Plattform zur weiteren Analyse und Verwertung zur Verfügung gestellt.
  • Daten-Update - Jährliche Aktualisierung

    Die Basisdaten werden einmal pro Jahr vollständig erneuert und ausgewertet – ein Standard, der weltweit einzigartig ist.

  • Luftbildanalyse - hochauflösende Aufnahmen

    Mit einer Auflösung von 20 × 20 cm in HQ, die ein bemerkenswert feingliedriges Bild der aktuellen Bebauungsstruktur liefert.

  • Zeitliche Abdeckung - 25 Jahre Rückblick

    Historische Luftbilder aus den vergangenen 25 Jahren wurden analysiert und digital aufbereitet, um die räumliche Entwicklung lückenlos nachvollziehbar zu machen.

  • Für Fragen über baupotenzial.lu

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  • Sie sind Gemeindevertreter und möchten Zugang zur Plattform?

    Grundsätzlich haben die Mitarbeiter*innen der technischen Dienste der Gemeinden bereits Zugriff auf die Plattform.

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